Wenn hohe Steuern auf mangelnde Finanzbildung treffen
Eine aktuelle Auswertung sorgt für Diskussionen: Rund die Hälfte der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren in Deutschland verfügt über weniger als 2.000 Euro Rücklagen. Das ist nicht nur eine Zahl – es ist ein Symptom.
Deutschland hat eine der höchsten Steuer- und Abgabenlasten weltweit. Wer arbeitet, gibt fast die Hälfte seines Einkommens direkt oder indirekt an den Staat ab. Was bleibt, verschwindet in steigenden Mieten, Energiekosten und Konsumausgaben. Doch die Abgabenlast ist nur ein Teil des Problems. Der andere, oft übersehene Faktor: mangelnde Finanzbildung.
Fehlendes Fundament
Finanzkompetenz wird in Schulen und Ausbildung kaum vermittelt. Junge Erwachsene lernen, komplexe Formeln zu lösen oder literarische Epochen zu unterscheiden – aber nicht, wie man ein Budget führt, Rücklagen aufbaut oder Investitionen bewertet. Das Ergebnis ist vorhersehbar: Selbst bei ordentlichem Einkommen fehlt häufig der finanzielle Puffer für unvorhergesehene Ereignisse.
Ein Notgroschen von drei bis sechs Monatsausgaben ist keine Luxusfrage, sondern eine Grundvoraussetzung für finanzielle Stabilität. Er schützt vor Dispo-Krediten, verhindert Konsumschulden und gibt die Freiheit, in Krisen handlungsfähig zu bleiben.
Die kulturelle Komponente
In der öffentlichen Debatte liegt der Schwerpunkt oft auf staatlicher Fürsorge, weniger auf individueller Eigenverantwortung. Kapitalmärkte und Aktien werden in vielen Medien nicht als Werkzeug zur Vermögensbildung betrachtet, sondern als Risiko dargestellt. Diese kulturelle Prägung verstärkt das Problem: Wer Risiken scheut und Chancen nicht kennt, baut selten Vermögen auf.
Der doppelte Blindflug
Hohe Abgaben und niedrige Finanzbildung sind eine gefährliche Kombination – wie Autofahren ohne Tankanzeige und ohne Reservekanister. Der Motor läuft, bis er plötzlich stehen bleibt. Wer diesen Kreislauf durchbrechen will, muss an zwei Punkten ansetzen:
- Strukturen schaffen, die Leistung belohnen und Eigenverantwortung ermöglichen
- Finanzbildung fest im Schul- und Ausbildungssystem verankern
Am Ende bist du dran
Solange beides fehlt, werden Zahlen wie diese regelmäßig in den Schlagzeilen auftauchen – ohne dass sich substanziell etwas ändert. Die unangenehme Wahrheit lautet: Dein Notgroschen ist deine Verantwortung. Nicht der des Staates, nicht der der Medien, nicht der deines Arbeitgebers. Wer heute beginnt, seine Finanzen selbst zu steuern, kann sich morgen über solche Zahlen nur noch wundern – statt sich von ihnen erschrecken zu lassen.
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– Bullish One