Wenn die Referenz kippt: Bitcoin und die neue monetäre Realität
1971 trat Richard Nixon vor die Kameras. Ein paar nüchterne Sätze, abgelesen vom Papier – doch die Wirkung war tektonisch. Der Goldstandard endete, Gold wurde vom Dollar entkoppelt. Der Preis stieg in den Jahren darauf dramatisch. Nicht, weil Gold plötzlich anders war. Sondern weil sich die Referenz änderte.
Heute steht Bitcoin an einem ähnlichen Scheideweg. Der Kurs liegt bei 115.000 Dollar. Das wirkt riesig, beinahe unvorstellbar. Und doch bleibt Bitcoin im globalen Maßstab klein: Gold ist fast zehnmal größer, der Anleihemarkt vierzigmal. Die Zahl mag beeindrucken – aber die Realität ist überschaubar.
Vom Asset zur Referenz
Im Moment messen wir Bitcoin noch am Dollar. Wir sagen: „Ein Bitcoin kostet 115.000 Dollar.“ Das wirkt selbstverständlich. Doch diese Selbstverständlichkeit ist trügerisch.
Was passiert, wenn sich die Perspektive umkehrt?
Was passiert, wenn Bitcoin selbst zur Referenz wird – und der Dollar sich am Bitcoin messen muss?
Die neue Realität
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Dollar in Bitcoin, nicht umgekehrt.
Sobald Bitcoin die Referenz ist, verschiebt sich unser Denken. Alles – Preise, Schulden, Gehälter – wird neu bewertet. -
Vom Rand ins Zentrum.
Bitcoin wäre nicht länger eine exotische Anlageklasse, sondern der Anker, an dem sich das System ausrichtet. Staaten und Institutionen müssten Bitcoin halten – nicht als Option, sondern als Pflicht. -
Strukturelle Nachfrage.
Die Nachfrage käme nicht mehr aus Spekulationszyklen, sondern aus der Logik des Systems. Dauerhaft, planbar, unumkehrbar.
Die Paradoxie
Als Gold losgelöst wurde, stieg sein Preis.
Bitcoin würde steigen, wenn es gebunden wird.
In beiden Fällen gilt: Nicht das Asset verändert sich – sondern die Welt drumherum.
Die eigentliche Erkenntnis
Wir neigen dazu, die Gegenwart als feste Realität zu betrachten. So ist es, so bleibt es. Doch Realitäten sind nur Spiegel ihrer Referenzen. Ändert sich die Referenz, muss sich die Realität anpassen.
Bitcoin ist nicht das, was sich anpasst.
Die Welt passt sich an Bitcoin an.
Fazit
Bitcoin bei 115.000 Dollar wirkt gewaltig – solange der Dollar die Referenz ist. Sobald Bitcoin selbst zur Referenz wird, kippt das Bild. Dann zählt nicht mehr, wie sehr Bitcoin „steigt“. Dann zählt nur noch, wie schnell die Welt sich neu ordnen muss.
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– Bullish One