Inflationsschock als unterschätztes Risiko für die Börse
An den Aktienmärkten dominiert oft der Glaube, dass es nach einer Phase fallender Zinsen nur noch nach oben gehen kann. Doch genau hier liegt die Gefahr: Ein plötzlicher Inflationsschub kann die Stimmung drehen und zum echten Belastungstest werden.
Steigende Preise drücken auf die Kaufkraft der Konsumenten und erhöhen die Kosten für Unternehmen. Zugleich geraten Notenbanken unter Druck, die Zinsen wieder anzuheben. Für Anleger bedeutet das eine doppelte Belastung: sinkende Gewinne auf der Unternehmensseite und eine restriktivere Geldpolitik auf der Makroebene.
Solche Schocks erinnern daran, dass Märkte nicht linear verlaufen. Euphoriephasen wechseln sich mit Korrekturen ab, und selbst in langen Aufwärtstrends gibt es Rücksetzer, die schmerzhaft sein können.
Die entscheidende Frage lautet daher nicht, ob es Risiken gibt, sondern wie man damit umgeht. Wer kurzfristige Schwankungen als Teil des Spiels akzeptiert und den Blick auf den langfristigen Wert von Produktivität und Innovation richtet, muss vor einem Inflationsschock keine Angst haben. Er ist eher eine Erinnerung daran, dass Disziplin und Weitsicht an der Börse wichtiger sind als der Glaube an ewiges Wachstum.