Ein technischer Plan für den nächsten Bitcoin-Bärenmarkt
Viele Anleger scheitern im Bärenmarkt nicht am Kurs, sondern an ihren eigenen Emotionen. Zweifel, Angst, Hoffnungsschübe, FOMO – all das führt fast zwangsläufig zu Fehlentscheidungen. Wer schon einmal einen großen Bitcoin-Abschwung mitgemacht hat, kennt das Gefühl: Man weiß rational, dass fallende Kurse langfristig gute Einstiegsmöglichkeiten sind, aber emotional fühlt es sich an, als stünde die Welt kurz vor dem Abgrund.
In diesem Artikel möchte ich zeigen, wie ich den nächsten Bärenmarkt angehe – nicht als Spekulation, nicht als Bauchgefühl, sondern als technisches System. Ein Plan, der mich handeln lässt, wenn andere gelähmt sind. Vielleicht inspiriert er auch dich.
Warum ein Plan wichtiger ist als jede Analyse
Charttechnik, On-Chain-Daten, Makroindikatoren – alles interessant, alles hilfreich. Doch am Ende verliert man nicht, weil man die Daten nicht kennt, sondern weil man sie in der entscheidenden Phase nicht mehr umsetzen kann.
Der Markt fällt, Twitter brennt, die Stimmung kippt, und plötzlich fühlt sich jeder Kauf an wie ein Fehler. Genau in diesem Moment braucht man keinen Rat, keine Inspiration und keine Meinung – man braucht einen Plan.
Ein klarer Ablauf, der nicht verhandelt wird.
Der Ausgangspunkt: Das letzte Allzeithoch
Für die Strategie ist das letzte Allzeithoch entscheidend. Im jüngsten Zyklus lag es bei rund 116.000 Dollar. Bitcoin hat in all seinen großen Bärenmärkten zwischen 70 und 85 Prozent vom Hoch abgegeben. Nur der erste Bärenmarkt 2011 lag tiefer.
Daraus ergibt sich ein historisch extrem zuverlässiger Korridor:
- Erste echte Value-Zone: ab etwa 55 Prozent Drawdown
- Hauptkaufzone: 60 bis 70 Prozent Drawdown
- Kapitulationszone: 72 bis 82 Prozent Drawdown
- Extrembereich: bis 85 Prozent
Diese Struktur konnte man 2014, 2018 und 2022 fast deckungsgleich beobachten.
Die 10-Tranchen-Strategie
Statt zu raten, wo der Boden liegt, kaufe ich mich systematisch nach unten ein. Ab dem ersten sinnvollen Einstieg (minus 55 Prozent) verteile ich meine Käufe auf zehn Tranchen. Jede Tranche verpflichtet mich zum Handeln – egal, wie die Stimmung ist.
Ausgehend von einem Allzeithoch bei 116.000 Dollar sehen die zehn Einstiegspunkte so aus:
- 52.200 USD
- 48.700 USD
- 46.400 USD
- 44.100 USD
- 40.600 USD
- 37.100 USD
- 34.800 USD
- 29.000 USD
- 23.200 USD
- 17.400 USD
Ob der Markt tatsächlich alle Punkte erreicht, spielt keine Rolle. Entscheidend ist: Wenn er fällt, habe ich eine technische Antwort. Keine Panik, kein Hoffen. Nur ein klares System.
Warum das funktioniert
Die ersten 50 Prozent Rückgang fühlen sich nie wie ein Bärenmarkt an. Da ist noch Hoffnung, noch Aktivität, noch Diskussion. Ab minus 60 Prozent beginnt der Punkt, an dem die Masse aufgibt. Ab minus 70 Prozent hört der Markt auf zu reden. Die Timeline wird ruhiger, die Artikel pessimistischer, das Interesse geringer.
Und genau da entstehen die besten Risiken-Chancen-Verhältnisse.
Ein Plan zwingt mich, in dieser unangenehmen Phase ruhig und systematisch zu bleiben. Kaufen wird dadurch zu einem technischen Ablauf: Ich logge mich ein, führe die Tranche aus, und mache den Laptop wieder zu. Keine Debatten, kein Grübeln.
Der psychologische Vorteil
Wenn man ohne Plan handelt, kämpft man gegen sich selbst. Wenn man einen Plan hat, wird der Markt nebensächlich. Der Crash wird zu einer Checkliste.
Wer seine Entscheidungen im Voraus trifft, entscheidet sich im Bärenmarkt nicht mehr selbst. Das schützt vor Fehlgriffen und sorgt dafür, dass man am Ende mit einem exzellenten durchschnittlichen Einstiegskurs dasteht – egal, wie chaotisch die Abwärtsphase verläuft.
Fazit
Niemand weiß, ob Bitcoin im nächsten Zyklus 50, 60 oder 80 Prozent fällt. Doch es spielt kaum eine Rolle, wenn man ein technisches System nutzt, das jede Phase abdeckt. Genau das ist der Kern dieser Vorgehensweise: Emotionen eliminieren, Entscheidungen standardisieren, Chancen mechanisch nutzen.
Ich werde den nächsten Bärenmarkt nicht als Rätsel sehen, sondern als Ablaufplan.
Vielleicht hilft dieser Ansatz auch dir, ruhiger und zielgerichteter durch die nächsten Jahre zu gehen.