Die böse Psychologie des Marktes
Alle reden vom Investieren.
Vom „Langfristig drin bleiben“.
Vom „Time in the market beats timing the market“.
Aber kaum jemand redet über das Gegenteil:
Über die Psychologie des Wartens.
Die böse Seite der Psychologie
Die meisten Anleger wollen recht behalten.
Sie halten zu lange, weil sie hoffen, dass „es noch ein Stück weitergeht“.
Sie verkaufen zu spät, weil sie glauben, das Top erkennen zu müssen.
Und sie fühlen sich unwohl, wenn sie Cash halten, weil die Welt ihnen einredet, das sei Stillstand.
Aber das ist der Trick:
Der Markt bestraft nicht nur die Gier.
Er bestraft auch die Ungeduld.
Gewinnmitnahme ist kein Fehler
Ein solider Gewinn ist kein Zeichen von Feigheit, sondern von Disziplin.
Denn wer am Top verkaufen will, sucht nach Perfektion –
und Perfektion ist die Falle, in der die meisten Profite verschwinden.
Warren Buffett handelt genauso:
Er verkauft selten am Hoch, aber er sorgt dafür, nicht abhängig vom Markt zu sein.
Er will genug Liquidität, um Chancen zu nutzen, wenn andere gezwungen sind zu verkaufen.
Er hat es einmal sinngemäß so beschrieben:
„Man sollte die Tanzfläche verlassen, bevor die Musik aufhört zu spielen.“
Das ist kein Rückzug – das ist Weitsicht.
Warten ist schwer
Das Schwierigste am Investieren ist nicht das Kaufen.
Es ist das Nichtstun.
Das geduldige Beobachten, während die Welt schreit:
„Du musst investiert sein!“
„Cash ist Trash!“
„Verpasst nicht den nächsten Run!“
Aber genau in dieser Zeit trennt sich Disziplin von Dogma.
Warten ist kein Stillstand, sondern Vorbereitung.
Cash ist nicht Passivität, sondern strategische Energie.
Fazit
Die böse Psychologie des Marktes ist simpel:
Sie will dich glauben lassen, du müsstest immer aktiv sein.
Doch wer gelernt hat, Gewinne zu sichern und geduldig auf neue Gelegenheiten zu warten, spielt auf einem anderen Level.
Nicht das Top entscheidet über Erfolg –
sondern die Ruhe zwischen den Zyklen.