Der Kommunismus hat gewonnen – vorläufig
Der Kommunismus hat gewonnen
(wenn wir es weiter zulassen)
1989 galt der Kommunismus als besiegt.
Der Ostblock zerfiel, die Sowjetunion brach zusammen, die Mauer fiel.
Der Westen feierte sich als Sieger. Kapitalismus, Freiheit, Demokratie – alles schien bestätigt.
Doch heute, 36 Jahre später, zeigt sich ein anderes Bild: Der Kommunismus ist nicht verschwunden.
Er hat gewonnen – nicht militärisch, sondern ideologisch.
Der Organismus im Verborgenen
Kommunismus ist kein Staat, keine Partei. Er ist ein Organismus.
1989 legte er sich schlafen. Doch sein Traum wanderte in den Westen – und dort begann er zu wirken.
Nicht Panzer rollten, sondern Begriffe.
„Gleichheit“, „soziale Gerechtigkeit“, „Umverteilung“ – diese harmlos klingenden Worte verschleiern alte Logiken.
Gedanke: Der Kommunismus starb nicht – er wechselte nur die Taktik.
Diese unsichtbare Weiterexistenz erklärt auch, warum der Westen nach 1989 träge wurde: Der sichtbare Gegner verschwand – der unsichtbare blieb.
Der Verlust des Gegners
Im Kalten Krieg musste der Westen liefern.
Wohlstand, technologischer Fortschritt, individuelle Freiheit – all das entstand auch, weil ein Gegensystem existierte, das Druck machte.
Ein Beispiel dafür, welche Kräfte Konkurrenz freisetzt, ist die Mondlandung.
Im Wettlauf zwischen den USA und der Sowjetunion mobilisierten beide Systeme ungeheure Mittel – und 1969 stand der erste Mensch auf dem Mond.
Die letzte bemannte Mission, Apollo 17, fand im Dezember 1972 statt. Seitdem hat es kein Mensch mehr dorthin geschafft.
Das zeigt: Wenn Systeme konkurrieren, sind Menschen zu Höchstleistungen fähig.
Fällt der Druck weg, erlahmt auch der Wille zu solchen Kraftakten.
Heute dagegen wird Konkurrenz oft als etwas Negatives dargestellt.
Die Parole „Wir sind alle eins“ prägt das Denken der neuen Woke-Bewegung.
Doch das ist eine Illusion.
Wie im Sport gilt: Nur im Wettkampf entstehen Höchstleistungen.
Systeme müssen sich messen. Die besseren ziehen automatisch Menschen und Kapital an.
Was wir brauchen, ist echter Wettbewerb – nicht die neuen pseudokommunistischen Modelle, die uns heute wieder als Lösung verkauft werden.
Und genau hier liegt die Gefahr: Alte Strukturen verschwinden nicht, sie kehren nur im neuen Gewand zurück.
Das alte Erbe im neuen Gewand
Ein Beispiel auf X (ehemals Twitter) zeigt, wie alte Ideen im modernen Kleid auftreten:
„Die Mehrheit der Bürgerinnen & Bürger will eine stärkere Besteuerung der Reichen – die Bundesregierung darf das nicht länger ignorieren! #TaxTheRich“
Link zum Tweet
Auf den ersten Blick klingt es nach moderner Sozialpolitik.
In Wahrheit ist es die alte Logik im neuen Gewand: Misstrauen gegenüber Wohlstand, Feindbild „Reiche“, Umverteilung als moralisches Dogma.
Man darf nicht vergessen: Die Linke ist die direkte Nachfolgepartei der SED – jener Partei, die Dutzende Mauertote zu verantworten hat.
Die Begriffe haben sich geändert – die Agenda nicht.
Der Nebel der Begriffe
Der Kommunismus sagt nie offen: „Hier bin ich. Das ist mein Ziel.“
Er operiert im Nebel.
Hinter „Solidarität“ oder „Verteilungsgerechtigkeit“ steckt oft die Absicht, den Einzelnen dem Kollektiv unterzuordnen.
Viele erkennen die Parallelen nicht mehr.
Die Erinnerung verblasst.
Junge Menschen haben keine eigenen Erinnerungen an Mauer, Schießbefehl oder graue Plattenbauten.
Der Kommunismus wirkt nicht offen – er wirkt im Nebel.
Doch während Worte verschleiern, reagiert Kapital anders: Es ist unbestechlich, klar und direkt.
Kapital ist scheu – und sprungbereit
Kapital zieht sich zurück wie ein Reh, wenn Gefahr droht.
Doch wenn sich eine Gelegenheit bietet, springt es wie ein Panther – über Grenzen, Gesetze, jede Mauer hinweg.
Keine Regulierung, kein Verbot, keine Ideologie kann es aufhalten.
Dort, wo es Freiheit und Chancen wittert, sammelt es sich.
Dort, wo man es vertreibt, bleibt Leere zurück.
Faktenkasten: Kapital & Abwanderung
-
Kapitalabfluss 2023: Netto-Auslandsvermögen Deutschlands stieg um rund 206 Mrd. €
Bundesbank -
Nettoabwanderung (Deutsche, 2023): Rund 265.000 deutsche Staatsbürger verließen das Land
Deutsche im Ausland -
Mauertote (1961–1989): Mindestens 140 Menschen starben an der Berliner Mauer
Stiftung Berliner Mauer -
Steuer- und Abgabenquote 2023: 38,1 % des BIP, über dem OECD-Durchschnitt
OECD
Lesetipp:
Im Beitrag „Wer verlässt Deutschland wirklich?“ auf BullishOne wird deutlich, dass es nicht nur Millionäre sind – sondern auch Unternehmer, Investoren und Kreative, die ihre Heimat verlassen.
Der Kreislauf des Scheiterns
Doch der Kommunismus siegt nie endgültig.
Er wirkt stark, beharrlich, oft über Jahrzehnte – aber er scheitert stets am Menschen selbst.
Der Mensch ist ein ökonomisches Wesen.
Er verlangt Freiheit, Eigentum, Anreiz.
Im Kollektivismus gibt man nur das Nötigste her.
In der Freizeit, wo es um das Eigene geht, entfacht der kapitalistische Geist.
Es wird gestaltet, verbessert, gearbeitet.
So entstehen in kommunistischen Systemen graue Städte, Trägheit, Resignation.
Versprechen prallen an der Realität ab.
Am Ende bricht jedes dieser Systeme über sich selbst zusammen.
Fazit
Heute, 36 Jahre nach dem Mauerfall, stehen wir am „Bergfest“.
Der Kommunismus hat die Hälfte seines Weges geschafft – vorbehaltlich unseres Handelns.
Wenn seine Beharrlichkeit anhält, könnte die Ideologie in 10 oder 20 Jahren weiter expandieren und ihr Ziel erreichen.
Doch dieses Ziel wird nicht von Dauer sein: Nach 30 oder 40 Jahren kippt es wieder – weil es nicht funktioniert.
Schlussgedanke:
Der Kommunismus lebt – nicht als System in Moskau, sondern als Idee im Westen.
Selbst wenn er erneut dominiert, wird es nur ein Zwischenspiel bleiben.
Am Ende scheitert er an der Realität und an der Natur des Menschen.