Bitcoin, Exit-Liquidität und das frühe Stadium der Adoption

Bitcoin, Exit-Liquidität und das frühe Stadium der Adoption
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Bitcoin lebt von seinen Zyklen. Steigende Kurse entstehen nicht aus dem Nichts, sondern weil neues Kapital in den Markt fließt. Wer später einsteigt, verschafft damit den frühen Investoren die Möglichkeit, auszusteigen. Diese Dynamik ist kein Geheimnis, sondern der Motor jeder spekulativen Welle. Die Spitze der Bewegung wird von Euphorie getragen, die Masse kauft in Erwartung künftiger Gewinne. Irgendwann jedoch beginnt das Umkehren: frühe Halter realisieren Gewinne, immer mehr folgen, die Stimmung kippt und der Zyklus bricht zusammen. Danach beginnt alles von vorne.

Anders als ein reines Schneeballsystem endet Bitcoin aber nicht mit dem Zusammenbruch. Die Knappheit des Assets und die offene Architektur sorgen dafür, dass es bestehen bleibt. Darum wiederholen sich die Zyklen. Sie sind Ausdruck von Übertreibung und Korrektur in einem noch jungen Markt.

Entscheidend ist, dass Bitcoin trotz der Kursschwankungen erst am Anfang seiner Verbreitung steht. Schätzungen zufolge haben bislang nur ein bis zwei Prozent der Menschen die Funktionsweise wirklich verstanden. Diese geringe Durchdringung bedeutet, dass das Spielfeld weit offen ist. Solange die Adoption niedrig bleibt, ist Raum für weitere Wellen von Aufstieg und Fall vorhanden.

Bitcoin bleibt damit ein Markt, der zwischen Überzeugung und Spekulation schwankt. Die einen sehen die fundamentale Idee eines knappen, unabhängigen Geldes, die anderen lediglich eine Chance auf schnellen Gewinn. Genau dieses Spannungsfeld ist es, das die bekannten Turmbauten aus Euphorie entstehen lässt – und die ebenso bekannten Einstürze.