Berkshire Hathaway: 25 % Unterbewertet – Warum jetzt ein Kauf interessant ist

Berkshire Hathaway: 25 % Unterbewertet – Warum jetzt ein Kauf interessant ist
Photo by Anne Nygård / Unsplash

Aktuell ist die Aktie von Berkshire Hathaway etwa 25 % unterbewertet – ein seltener Fund im heutigen, volatilen Aktienmarkt. In diesem Artikel zeige ich, wie ich zu dieser Bewertung gekommen bin, welche Rolle das Management spielt und warum die Aktie langfristig spannend bleibt.


Was ist Berkshire Hathaway?

Berkshire Hathaway unterscheidet sich stark von vielen Unternehmen im S&P 500. Es handelt sich um eine Konglomerat-Holdinggesellschaft, deren Kerngeschäft der Kauf und die Verwaltung anderer Unternehmen ist.

Mit einer Marktkapitalisierung von über 1 Billion US-Dollar vereint Berkshire drei große Vermögensarten:

  1. Privat gehaltene Unternehmen: $87,5 Mrd. US-Dollar
  2. Beispiele: Geico, Dairy Queen, See’s Candies, Duracell
  3. Berkshire hält hier meist 90–100 % der Anteile.
  4. Börsennotierte Beteiligungen: $263 Mrd. US-Dollar
  5. Beispiele: Apple, American Express, Chevron, Bank of America
  6. Berkshire hält meist kleinere Anteile, z. B. unter 20 % bei Apple.
  7. Bargeld: $325 Mrd. US-Dollar
  8. Ein riesiger Liquiditätspool, der Chancen für zukünftige Investments bietet.

Management & Nachfolge

Das Management ist bei Berkshire besonders entscheidend, da die Holding aktiv Unternehmen kauft und integriert. Nach Charlie Mungers Tod (2023) und Buffetts eigenen Aussagen über seinen Ruhestand wurde die Nachfolge klar geregelt: Greg Abel.

Einige Fakten zu Greg Abel:

  • Kanadier, ausgebildeter Buchhalter
  • Startete 1992 bei CalEnergy, später MidAmerican Energy
  • CEO von Berkshire Hathaway Energy seit 15 Jahren
  • Seit 2018 Vizepräsident aller Nicht-Versicherungs-Geschäfte bei Berkshire

Abel bringt Erfahrung als CEO eines globalen Energieunternehmens mit und steht für eine neue Generation von Berkshire-Management: strategisch, flexibel und offen für Technologieinvestments wie Apple.


Das Apple-Beispiel

Das Investment in Apple (seit 2016) zeigt die neue Ausrichtung:

  • Wertsteigerung: ca. 151 Mrd. US-Dollar
  • Prozentuale Rendite: bis zu 850 % in 9 Jahren

Dies ist die erfolgreichste Einzelinvestition in Berkshire Hathaway und zeigt, dass die Holding auch in Zukunft Chancen in wachstumsstarken Sektoren nutzen kann.


Vertiefung: Die drei Vermögensarten

1. Privatunternehmen ($87,5 Mrd.)

  • Jährlicher Gewinn: 44 Mrd. US-Dollar
  • Mit konservativem KGV von 15: 660 Mrd. US-Dollar

2. Öffentliches Portfolio ($263 Mrd.)

  • Größte Positionen: Apple 25 %, American Express 16 %, Coca-Cola 11 %
  • Ein „Low-Tech-S&P-500-Light“-Portfolio, stabil, aber wenig wachstumsstark

3. Cash ($325 Mrd.)

  • Zinseinnahmen bei 4,5 %: 14,6 Mrd. US-Dollar pro Jahr
  • Ermöglicht große Opportunitätskäufe, z. B. Netflix 2022, Amazon, Google

Intrinsischer Wert & Unterbewertung

Addiert man Privatunternehmen + Cash, kommt man nach Abzug der Schulden bereits auf über 1,06 Billionen US-Dollar. Das bedeutet: Das gesamte öffentliche Portfolio gibt es praktisch „gratis“ dazu. Daraus ergibt sich die geschätzte 25 % Unterbewertung der Aktie.

Historischer Vergleich:

  • Ende 2019: Unterbewertung von rund 55 %
  • Folge: In den 2,5 Jahren danach stieg die Aktie trotz Pandemie und Inflation um 60 %

Fazit

Berkshire Hathaway ist nicht nur eine solide Holding mit bewährtem Management und riesiger Cash-Reserve, sondern bietet aktuell auch ein attraktives Bewertungsniveau. Wer Geduld hat und auf langfristige Chancen setzt, könnte hier eine der besten Kaufgelegenheiten im heutigen Markt finden.