Bitcoin-Zyklen: Warum Euphorie und Crashs bleiben werden

Bitcoin-Zyklen: Warum Euphorie und Crashs bleiben werden
Photo by Hans-Jurgen Mager / Unsplash

Immer wieder wird behauptet, dass die bekannten Bitcoin-Zyklen vorbei seien. Michael Saylor von Strategy inc. etwa vertritt die Ansicht, dass der Markt durch die stetige Nachfrage und die zunehmende Rolle institutioneller Anleger dauerhaft stabiler geworden sei. Für viele Maximalisten ist klar: Ein klassischer Bärenmarkt mit 70 bis 80 Prozent Rückgang wird es nicht mehr geben.

Ich sehe das anders.


Nachfrage ist nicht alles

Die Argumentation klingt logisch: ETFs, Unternehmen und Fonds kaufen Bitcoin, die Nachfrage wächst. Doch die Mehrheit der Coins liegt nicht in institutioneller Hand, sondern bei privaten Investoren. Viele von ihnen sitzen heute auf Gewinnen von mehreren Hundert Prozent. Solche Buchgewinne sind psychologisch schwer auszuhalten. Früher oder später entscheiden sich viele, zu verkaufen – insbesondere dann, wenn die Summen lebensverändernd wirken.


Die Kaskade nach unten

Ein Bullenmarkt lebt von Euphorie. Neue Allzeithochs, Schlagzeilen, soziale Netzwerke voll mit Bitcoin. Jeder will dabei sein. Doch wenn der Erste Gewinne realisiert, entsteht eine Kettenreaktion:

  • Ein Investor verkauft nach +400 %
  • der nächste folgt, als der Kurs 5 % unter dem Hoch liegt
  • weitere bei –10 %
  • und plötzlich beschleunigt sich der Abwärtstrend

So entstehen die bekannten Rückgänge von 70 bis 80 Prozent. Der konkrete Auslöser variiert – mal ist es ein Kollaps wie FTX, mal eine andere Krise. Doch die Dynamik bleibt gleich.


Geduld zahlt sich aus

Professionelle Anleger kennen dieses Muster. Sie warten, bis die zittrigen Hände ausgestiegen sind, und kaufen am Boden wieder ein. Für langfristige Investoren gilt:

  • Wer Bitcoin nur als kleine Beimischung im Depot hält, kann die Schwankungen gelassen aushalten.
  • Wer hingegen radikal All-In ist, muss damit rechnen, in Panik auch wieder radikal auszusteigen – und verstärkt so die Abwärtsbewegung.

Ausblick

Ob das nächste Hoch bei 200.000 oder 500.000 Dollar liegt, ist weniger entscheidend. Sicher ist: Danach wird es wieder einen Abverkauf geben. Die Unsicherheit wird zurückkehren, und Gewinne sind erst real, wenn sie realisiert werden.

Bitcoin bleibt zyklisch. Wer das versteht, läuft nicht blind in die nächste Euphorie.

Wir sehen uns im nächsten Bärenmarkt.