Bitcoin bei 100.000: Euphorie, Gier – und die Gefahr des nächsten Crashs
Bitcoin hat die Marke von 100.000 Dollar überschritten. Euphorie liegt in der Luft, viele Anleger sprechen schon von 200.000 oder 300.000 Dollar. Gewinne sind real vorhanden, doch anstatt sie zu sichern, überwiegt die Hoffnung auf noch mehr. Diese Psychologie ist nicht neu – und sie endet selten gut.
Die Geschichte des Bitcoin-Marktes ist eine Abfolge von Zyklen. Nach jeder Phase der Übertreibung folgte bisher eine Korrektur. 50 bis 70 Prozent Rückgang sind dabei die Regel, 80 Prozent Rückschläge keine Seltenheit. Dass es diesmal anders sein soll, behaupten viele. Doch die Psychologie der Masse hat sich nicht geändert.
Wer heute auf satten Gewinnen sitzt, ist im nächsten Abschwung versucht, diese noch schnell zu retten. Bei einer Marktkapitalisierung von rund 2 Billionen Dollar können nicht alle gleichzeitig verkaufen. Es reicht, wenn ein Teil der Anleger den Verkaufsknopf drückt – die Panik breitet sich wie eine Welle aus. Gewinne schmelzen, weitere Verkäufe folgen, bis die Liquidierung eine Kaskade auslöst.
Genau in solchen Phasen werden Märkte nach unten durchgeschüttelt. Erst wenn Panik und Verzweiflung die Euphorie abgelöst haben, findet sich ein Boden. Und erst dann beginnt der nächste Zyklus.
Bullish zu bleiben heißt nicht, die Risiken auszublenden. Es heißt, die Natur dieses Marktes zu verstehen: Euphorie, Crash, Neubeginn. Wer das begreift, kann auch in stürmischen Phasen die Ruhe bewahren.
Historische Drawdowns
Zyklus | Höchstkurs | Tief nach Korrektur | Rückgang |
---|---|---|---|
2013–2014 | ~1.100 $ | ~170 $ | –85 % |
2017–2018 | ~20.000 $ | ~3.200 $ | –84 % |
2021–2022 | ~69.000 $ | ~15.500 $ | –77 % |
Fazit
Bitcoin wird nicht nur steigen. Je mehr Anleger auf Gewinnen sitzen, desto mehr werden irgendwann verkaufen. So funktioniert menschliches Verhalten. Und genau daraus entstehen die großen Rückschläge.
Vielleicht ist es deshalb klug, einen Teil der Gewinne abzusichern und in solide Unternehmen umzuschichten. Berkshire Hathaway ist ein Beispiel: keine Euphorie, keine Panik, sondern stetige Wertschöpfung. Wer beide Welten kombiniert – die Dynamik von Bitcoin und die Stabilität bewährter Unternehmen – steht langfristig auf festeren Beinen.